Schülerzeitung

Politik in der Schule

Heute ist aus geschichtlicher Sicht ein besonderer Tag. Der 9. November wird als Schicksalstag Deutschlands bezeichnet, weil auf diesen Tag eine Reihe von Ereignissen fallen, die für unsere Geschichte große Auswirkungen hatten, sowohl freudige als auch tragische. So wurde am 9. November 1918 nach dem ersten Weltkrieg in Berlin die Republik ausgerufen, Deutschland war keine Monarchie mehr, am 9.November 1923 versuchte Hitler mithilfe eines Putsches an die Macht zu kommen, am 9. November 1938 brannten in ganz Deutschland die Synagogen und am 9. November 1989 fiel in Berlin die Mauer, womit der Weg frei war für die Wiedervereinigung Deutschlands.

Aus Anlass dieses besonderen Tages kamen heute 3 Abgeordnete des Rheinland-Pfälzischen Landtages – Dirk Herber (CDU), Claus Schick (SPD), Peter Stuhlfauth (AFD) –  an unsere Schule, um in den ersten beiden Stunden mit den Schüler/innen der 10. Klassen zu diskutieren. Die Klassen waren gut vorbereitet, denn im Geschichtsunterricht mit Herrn Lauer und Frau Schackert wurden all diese Ereignisse ausführlich besprochen. Dementsprechend gab es viele Fragen an die Politiker…

Nachdem sich alle 3 Abgeordneten kurz vorgestellt hatten, ging es schon direkt mit dem wichtigen Thema Klimawandel los.

Die erste Frage eines Schülers war, wie sich die jeweiligen Parteien zur Klimapolitik positionieren. Hierbei zeigte sich gleich, dass die Parteien schon recht unterschiedlich positioniert sind. Während Herr Herber (CDU) und Herr Schick (SPD) sich dafür aussprachen, dass jeder sein eigenes Verhalten überdenken und aufzupassen muss, z.B. beim Energiesparen, zeigte sich Herr Stuhlfauth von der AfD erstaunt, dass seine Partei  als Leugner des Klimawandels dargestellt wird, er persönlich ist gegen Windkraft und für den Ausbau von Photovoltaik  (Solarenergie). Später erwähnte er auch, dass seine Partei für den Erhalt der Atomkraft ist.

Schon bei dieser ersten Frage warteten wir alle gespannt aber auch skeptisch auf die Antworten der Politiker.

Die nächste Fragerunde wurde persönlich, denn uns interessierte, wie die 3 zur Politik kamen und was ihre jeweiligen Aufgaben sind.

Herr Herber erklärte, dass er früher bei der Polizei in der Diensthundestaffel war und dort gemerkt hat, dass es Dinge gibt, die ihm missfallen und dass er deswegen dahin gehen muss, wo die politischen Entscheidungen getroffen werden. Er ist seit 2016 Mitglied im Landtag und Ortsvorsteher von Mussbach.

Herr Schick war nach seiner Hochzeit zunächst Hausmann und hat die 4 Kinder großgezogen und ging erst, nachdem diese groß waren, zurück in seinen Job bei der BASF. Er kam erst vor 3 Monaten als Nachrücker in den Landtag und ist Ortsvorsteher in Lachen-Speyerdorf. Übrigens war er selbst Schüler hier an unserer Schule.

Herr Stuhlfauth war wie Herr Herbel bei der Polizei und sitzt seit 2021 für die AfD im Landtag.

Anschließend erfuhren wir, wie die politische Arbeit in den Wahlkreisen und im Landtag abläuft, dass die Abgeordneten nur ein kleines bescheidenes Büro dort haben und später auch, was man als Politiker so verdient – 7000 Euro brutto plus Zulagen.

Als es darum ging, wofür sich die jeweiligen Parteien einsetzen, merkte man schon den Unterschied zwischen Regierungs- und Oppositionspartei…

Ziemlich aufgeregt und kontrovers wurde es beim Thema Migrationspolitik. Frau Ellerwald erklärte, dass viele Schüler unserer Schule Migrationshintergrund haben, aber Deutschland als ihre Heimat wahrnehmen und es nicht gut finden, wenn Minderheiten ausgeschlossen werden.

Ebenso wurden die Themen gleichgeschlechtliche Ehe, Bildungspolitik und das neue Bürgergeld angesprochen und man merkte, dass die 3 Abgeordneten unsere kritischen Fragen sehr ernstnahmen und versuchten, uns die jeweilige Sicht ihrer Partei zu erklären. Besonders interessant für uns Schüler wurde es, als sie auch ihre persönlichen Meinungen mit einbrachten.

Am Ende der Veranstaltung haben uns die Politiker versichert, dass die Diskussion mit uns viele Impulse gebracht haben und dass sie diese mit in ihre Landtagsarbeit mitnehmen werden.

Auch wir waren uns einig, dass es auch für uns eine gute und interessante Erfahrung war, Politiker nicht nur von Wahlkampfplakaten oder aus großer Entfernung zu sehen, sondern sie auch mal hautnah erleben zu können.

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